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Über mich

Inge Kölbl

Ingle Kölbl

Mein Schlag und ein Stück Banane

Am 20.11.1959 in Stuttgart geboren führte ich ein normales Leben mit allen Höhen und Tiefen. 1998 hatte ich eine Arbeit in einer Zeitarbeitsfirma begonnen. Dort vermittelte ich kaufmännisches Personal, Sachbearbeiter, Sekretärinnen, Controller an Firmen. Mancher von meinen Klienten fand auf diesem Wege einen festen Job. Das machte mich glücklich. Weniger glücklich war ich, wenn die Vermittlungen nicht klappten, oder wenn die Menschen, für die ich verantwortlich war, sich auf ihren zeitlich begrenzten Arbeitsstellen nicht wohl fühlten.

Davon, wie viel ich täglich bewältigte, bemerkte ich nicht viel – bis zum 18. Februar 2006. Um 6 Uhr 50 sollte sich mein Leben unerwartet wenden. Verkabelt lag ich auf der Intensivstation. Ich war in ein künstliches Koma versetzt worden. Apparate sorgten für mein Überleben. Die Diagnose lautete: Durch Dissektion beider Vertebralisarterien hat sich ein passagerer Verschluß der A.basilaris entwickelt, in der Folge kam es zu multiplen Ischämien mit Thalamus-, Hirnstamm und Kleinhirninfakten.

Erst Monate später sollte ich die Tragweite begreifen. Ich hatte mehrere Schlaganfälle erlebt.
Überlebenswahrscheinlichkeit ca. 5%. Als ich nach vierzehn Tagen endlich mein Bewusstsein wieder erlangte, war ich mir über den Ernst der Situation noch immer nicht klar. Ich war überzeugt, dass alles bald wieder beim Alten sein würde. Doch dann folgten Monate, in denen ich praktisch fast blind und bewegungsunfähig war. Ich musste über eine Sonde ernährt werden. Die Prognose der Ärzte war düster. Ich selbst sah mich immer mehr in einer dunklen Welt, meiner dunklen Welt gefangen.

Doch tief verschüttet meldete sich mein Überlebenswille. Er wurde gestärkt durch die liebevolle Unterstützung meines Lebenspartners. Langsam, sehr langsam setzte ein Prozess der Stabilisierung ein. Ich wollte leben und überraschte die medizinischen Experten mit meinen Fortschritten. Bereits nach drei Wochen konnte ich selbständig atmen. Vier Wochen später konnten meine Augen wieder etwas sehen, ein verschwommener Blick nur wie durch eine Stecknadel. Aber ein Wunder, das nach Meinung der Experten nicht möglich sein sollte.

Nach einem dreiviertel Jahr konnte ich wieder essen und trinken. Es begann mit einem Stück Banane, und noch bevor das erste Jahr nach meinem Schlaganfall vergangen war, saß ich wieder in meinem indischen Lieblieblingsrestaurant. Kurze Zeit später wurde meine Magensonde entfernt.

Der Einschnitt

Dann starb meine Mutter. Ein tiefer Einschnitt in meinem Heilungsprozess. Plötzlich stellten sich mir die unaufgearbeiteten Fragen meiner Kindheit und Jugend. Meine körperlichen Einschränkungen warfen mich auf mich selbst zurück. Meine Mutter konnte mir keine Antworten mehr geben.

So ging ich in einen Prozess der Selbstverantwortung. Ich musste mich auseinandersetzen. Allmählich erfühlte ich: Die Heilung kann nur durch mich selbst geschehen. Ich trage die Verantwortung für diesen Prozess. Niemand kann Ihn mir abnehmen. Dies war ein Wendepunkt. Ich fand zu einer vollkommen neuen Perspektive der Wahrnehmung und Beurteilung. Ich fand zu einem neuen Leben.

Im Hier und Jetzt

Auch heute viereinhalb Jahre später ist der Prozess der Heilung längst nicht abgeschlossen. Immer noch bin ich körperlich stark eingeschränkt. Doch im Gegensatz zu früher lebe ich – so oft mir das gelingt – im Hier und Jetzt.

Ich habe große Freude an den kleinen Dingen des Lebens gefunden. Das morgendliche Duschen ist zu einem Wellness Event geworden. Der Duft einer Rose erfüllt mich mit Glück und Dankbarkeit. Ich spüre den Augenblick mit allen Sinnen, Vergangenheit und Zukunft existieren in diesem Moment für mich nicht. Ich darf erfahren: Zu leben bedeutet BEWUSSTES WAHRNEHMEN.

Wendezeit

Der Sommer 2013 sollte eine weitere überaus wichtige Station in meinem Leben sein.
Ich war zu Hause und wurde gerade vom Taxi abgeholt, als ich auf dem Weg zur Türe gestolpert bin. Ich hatte einen Schock erlitten, der mir erst im nachhinein bewusst wurde. Später saß ich auf meinem Sofa und war voller Angst, den Weg zur Toilette nicht mehr zu bewältigen, es einfach nicht mehr zu schaffen bis dorthin gehen zu können. Ich war handlungsunfähig.

All meine bisherigen Methoden, die ich zu meiner Hilfe angewandt hatte, waren Wirkungslos geworden und konnten mir nicht helfen. In tiefster Not fing ich an zu Gott und Jesus zu beten, und erfuhr augenblickliche Hilfe.
Dies war der 2. Wendepunkt in meinem Leben, er machte mich zu einer überzeugten Christin.

Seit 4 Jahren bekomme ich direkte Antworten auf meine Gebete. Es ist für mich ein lebendiger Dialog mit Gott und Jesus. Im Lesen von der Bibel und mit meinen Gebeten nehme ich mir täglich Zeit dafür und so kann ich immer wieder Wunder erleben und Antworten bekommen. Das Leben wird einfacher und leichter, es gibt mir Möglichkeiten, die ich alleine gar nicht so hinbekommen würde.

So erfahre ich immer wieder tägliche konkrete Hilfe und Lösungen in meinem Alltag.
Ich weiß ich bin nicht mehr allein. mein Vertrauen in Gott und Jesus ist enorm gewachsen. Ich erlebe und erfahre immer wieder Beweise für die Existenz von Gott und Jesus.

So bin ich zutiefst Dankbar für all das, was mein geliebter Mann für mich tut und wie er mir unerschütterlich zur Seite steht. Er erschafft mir hier den Rahmen in dem ich leben und so Gott nahe sein kann.